Dorf Gegensee

Das Straßendorf Gegensee erstreckt sich über sechs Kilometer am westlichen Ufer des abgelassenen Sees. Mit seinen vielen reetgedeckten Fachwerkhäusern und Scheunen lässt diese Bauweise wichtige Elemente seiner Gründerzeit erkennen. Das war die Zeit der Kolonisierung um 1745. In dieser Zeit entstanden die Vorwerke Vorsee und Ludwigshof als Ergebnis der Melioration des Seegrundes. Heute gehören diese Orte zu Ahlbeck. An beiden Seiten der Durchgangsstraße, die Eggesin und Stettin verbindet, fallen immer wieder einzeln stehenden Gehöfte auf, die nur noch selten landwirtschaftlichen Zwecken dienen und teilweise andere Nutzungen erfahren haben. Die alten, oft gut erhaltenen Wohnhäuser und Scheunen lassen noch heute das dominante Baumaterial früherer Zeiten im Fenngebiet erkennen. Aus Holz in Verbindung mit Lehm, Reet und pommerschen Ziegeln errichteten die Kolonisten und ihre Nachkommen ihre Anwesen. Die Straße, an die sich die Grundstücke schmiegen und die endlos scheint, führt rund um den ehemaligen Ahlbecker See. Der ehemalige Burgwall – noch heute dem Auge des aufmerksamen Beobachters präsent – verweist auf die frühe Besiedlung der Ortslage. Typisch für Gegensee ist der sandige, oft von Kiefern bewachsene Boden, der eine gewinnbringende Landschaft kaum ermöglicht. Fruchtbares, feuchtes Weideland erstreckt sich erst am westlichen Ortsrand in Richtung Seegrund.